Eine Kernspintomographie kann das gesamte Gehirn dreidimensional vermessen und dabei sehr empfindlich Veränderungen des Hirnvolumens nachweisen. Damit stellt es prinzipiell eine geeignete Methode dar, um den aktuellen Zustand des Gehirns eines Patienten und durch Nachuntersuchungen Veränderungen im Laufe der Zeit abzubilden.
Bei verschiedenen Demenzformen kann das Volumen des Gehirns im Laufe der Zeit sehr subtil abnehmen. Je geringer die Veränderungen sind umso größer ist die Herausforderung, mit bloßem Auge ein gesundes von einem kranken Gehirn zu unterscheiden.
Daher wird die sogenannte quantitative Bildgebung mit objektiver Messung verschiedenster Parameter in der Neuroradiologie immer wichtiger. So kann die diagnostische Genauigkeit deutlich verbessert werden, wenn die visuelle Beurteilung des Radiologen durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt wird.
Das KI-System, welches in unserem Institut zur Anwendung kommt, vermisst das Hirnvolumen reproduzierbar exakt. Dies ist sowohl für eine Erstdiagnostik, mehr aber noch bei Verlaufkontrollen wichtig. Dabei werden auch Teilbereiche des Gehirns einzeln vermessen, so dass – falls vorhanden – sogenannte Atrophiemuster erkennbar werden, wenn also nur bestimmte Anteile des Gehirns Auffälligkeiten aufweisen. Dies wiederum ist von unschätzbarem Wert bei der diagnostischen Zuordnung eines krankhaften Befundes.
Für die KI-gestützte Analyse müssen spezielle Untersuchungstechniken angewendet werden, die gegenüber der üblichen Untersuchung einen zeitlichen Mehraufwand bedeuten. Die Kosten für diesen Mehraufwand werden von den Privaten Krankenversicherungen im Rahmen der Leistungserstattung in der Regel übernommen.